Focaccia

Seit wir in Apulien die süditalienische Focaccia kennen- und lieben gelernt haben, ist Zwilling eins davon überzeugt, dass das eigentlich die wahre Pizza sein muss. Ist der Boden richtig dünn, also alla Napoletana, ist es nicht richtig. Darüber kann man sich streiten, nicht aber darüber, dass eine richtig schöne, dicke, fluffige Focaccia wie ein Stück vom Himmel daherkommt. Hier also meine Interpretation dieses Gerichtes.

Die weiche und fluffige Konsistenz kommt zum großen Teil durch den Einsatz gekochter Kartoffeln zustande, die Focaccia ist also auch eine super Resteverwertung. Im Teig wird eine Mischung aus Mehl und Grieß verwendet. In Italien nimmt man gern extra fein gemahlenen Hartweizengrieß (semola di grano duro rimacinata, falls jemand in ein italienisches Lebensmittelgeschäft kommt), da man den aber hier nur schwer erhält, habe ich einfach normalen Hartweizengrieß verwendet. Außerdem komme ich nicht umhin, einen Teil Vollkornmehl einzustreuen. 
Beim Belag sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. In Apulien werden viele unterschiedliche Sorten Focaccia verkauft, davon die meisten tatsächlich ohne Käse, dafür aber mit Kirschtomaten, Kartoffeln, Grillgemüse oder einfach nur mit Tomatensauce. Die Kinder mögen gern den Margherita-Style, also mit Tomatensauce (die hier eigentlich eher eine Gemüsesauce aus Tomaten, roter Paprika und Karotten ist, Rezept folgt) und Mozzarella, Zwilling zwei auch gern mit Champignons und die klassische, mit Kartoffeln belegte Variante. Auf letztere streue ich mir gern noch eine Runde veganen Käse.

Original wird der Teig auf einem großzügig mit Öl bestrichenen Blech ausgebreitet und zusätzlich noch oben mit viel Öl eingestrichen. Ich habe darauf für etwas mehr Leichtigkeit verzichtet, statt dessen bemehltes Backpapier verwendet und den ausgerollten Teig dafür nur oben mit etwas Öl bestrichen. Ich bereite gern die doppelte Menge Teig zu und friere die Hälfte ein, dann geht die zweite Runde ein paar Tage später bedeutend schneller. Zu guter Letzt noch der Hinweis, dass die Focaccia auch am nächsten Tag super schmeckt, sowohl kalt in der Brotbox als auch frisch aufgebacken zum Abendessen!



Focaccia

Für:4 Personen
Fertig in:30 Minuten plus 1 ½ Stunden Gehzeit
 


Zutaten:
  • 200 g gekochte Kartoffeln
  • 300 g Hartweizengrieß
  • 300 g Mehl (hier: 150 g Weizenmehl Type 550 und 150 g Vollkornmehl)
  • 1 ½ TL Salz
  • ¼ Würfel frische Hefe
  • 300 ml Wasser
  • 3 EL Olivenöl plus 2-3 EL zum Bestreichen
    Zubereitung:

    Die Kartoffeln mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Die Hefe ins Wasser bröckeln und verquirlen. Alle Zutaten zu einem weichen Teig verkneten (das geht am besten mit der Küchenmaschine, da der Teig weich bleiben soll). Wenn er allzu sehr klebt, kann man noch ein, zwei Esslöffel Mehl hinzufügen. Die Oberfläche mit Öl bestreichen und den Teig abgedeckt an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen oder bis der Teig sich im Volumen verdoppelt hat.
    Ein Backblech mit Backpapier belegen und leicht mit Mehl bestreuen.
    Den Teig erneut leicht durchkneten und anschließend mit bemehlten Händen auf dem Blech flach drücken. Abgedeckt erneut 30 Minuten gehen lassen. 
    Nach der Gehzeit großzügig mit Olivenöl bestreichen. Nach Belieben belegen und bei 210 Grad Ober-/Unterhitze (oder 190 Grad Umluft) in 20 bis 25 Minuten backen, bis die Ränder sich goldbraun färben.

    Guten Appetit!

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