Quark-Öl-Teig-Häschen mit Karotte

Quark-Öl-Teig löst bei mir eigentlich widersprüchliche Gefühle aus. In den Achtzigern und Neunzigern aufgewachsen, in denen das Thema Cholesterin gerade sehr hochkochte, wurde bei mir sowie meiner kompletten Familie ein viiiiiieeel zu hoher Cholesterinspiegel festgestellt. Was dazu führte, dass fortan für mehrere Jahre tierische Fette, Eier, Süßigkeiten und Kuchen gestrichen waren. Zum Nachmittagskaffee am Wochenende wurde also nicht mehr buttriger Streuselkuchen und saftiger Marmorkuchen aufgetischt, sondern Teilchen von undefinierbarer Form, erstellt aus dem erlaubten Quark-Öl-Teig (und ich meine sogar mit Süßstoff anstelle von Zucker gesüßt). Die Dinger waren ja lauwarm am Samstag noch in Ordnung, am Sonntag dann aber schon ausgetrocknet und fad, insbesondere, wenn sie aus dem noch gesünderen Vollkornmehl gebacken wurden.
(Irgendwann war dann klar, dass das mit dem Cholesterinspiegel eine völlig überbewertete Luftnummer war und wir durften wieder normal essen.)


Dabei ist Quark-Öl-Teig im Grunde eine vielseitige, schnelle und leckere Alternative zum etwas umständlichen Hefeteig. Man kann ihn für Nusskränze und Obstkuchen verwenden, für schnelle Brötchen und für Last-Minute-Osterhäschen. Wichtig ist nur, dass man den Quark anständig abtropfen lässt, insbesondere, wenn man wie ich noch geraspelte Karotten hinzufügen möchte. Ansonsten klebt der Teig, man möchte dann noch Mehl hinzufügen, dann wird er trocken, und am Ende ist er kaum zu retten. Also am besten schon am Vorabend den Quark zum Abtropfen in ein Sieb geben und abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen. 6 Stunden sollten es aber mindestens sein.

Gut vorbereiten kann man den Teig ansonsten nicht, da er sehr klebrig wird und das Backpulver dann schon beginnt zu arbeiten, wenn man ihn zu lange stehen lässt. Will man Häschen für den Osterbrunch vorbereiten und backen, sollte man also lieber auf Hefeteig wie zum Beispiel von meinen Müslibrötchen zurückgreifen und die daraus geformten Häschen über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Aber da Quark-Öl-Teig so fix geknetet ist und dann auch direkt in den Ofen kann, lohnt sich Vorbereiten sowieso kaum.

Ich habe den Teig mit Honig gesüßt. Wer es sehr süß mag, kann noch einen Esslöffel Zucker hinzufügen - Honig lieber nicht mehr, damit nicht zu viel Flüssiges in den Teig kommt. Geriebene Karotten machen die Häschen noch saftiger und passen sowieso super zum Häschenthema. Wer mag, kann den Häschen mit Rosinen noch Augen verpassen, das habe ich mir aber gespart.

Das Rezept ergibt 8 Häschen. Frisch gebacken schmecken sie natürlich am besten! Und so schnell, wie sie gemacht sind, sind sie auch schon verputzt.


Quark-Öl-Teig-Häschen mit Karotte
Für: 8 Häschen
Fertig in: ca. 30 Minuten

Zutaten:
  • 250g Magerquark
  • 3 EL Honig
  • 100g fein geriebene Karotte (ca. 1 kleinere)
  • 8 EL Öl (ich nehme meistens mildes Olivenöl, auch zum Backen)
  • 1 Prise Vanille oder  1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 400g Mehl
  • 1 Päckchen & 2 TL Backpulver

Zubereitung:
Den Quark in ein feinmaschiges Sieb geben und abgedeckt im Kühlschrank über Nacht abtropfen lassen, mindestens aber 6 Stunden.
Den Quark durch das Sieb in eine Rührschüssel streichen und mit Honig, Karotten, Öl, Vanille und Salz gut verrühren. Mehl und Backpulver vermischen und mit den flüssigen Zutaten rasch verkneten. Nicht zu lange kneten, sonst wird der Teig klebrig.
Den Teig in acht Teile teilen. Von jedem Teil ¾ abnehmen und zu einer ca. 15-20 cm langen Rolle formen. Diese Rolle für den Körper zur Hälfte leicht schneckenförmig einrollen. Aus dem restlichen Viertel Kopf und Schwanz des Häschens formen: Für den Schwanz einfach eine sehr kleine Teigkugel an den Häschenpopo setzen, für den Kopf einen Kegel aus dem Teig formen und die Spitze für die Ohren einschneiden. An den Körper setzen. Die Häschen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen, mit Milch bestreichen und im Backofen bei 180 grad in ca. 15-20 Minuten goldbraun backen.

Guten Appetit!

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